Digitalisierung – heißt nicht jung gegen alt

7. Februar 2022

Achtung️! Digital sein heißt nicht das neuste Iphone haben, Video-Calls machen und mit Insta flexen.   Ich bin letzte Woche 44 geworden. Ich fühle mich jung. Ich mache Sport. Ich folge dem Puls der Zeit.

Aber mein Umfeld nimmt mich wesentlich älter wahr als ich mich selbst. Meine Töchter finden mich cool. Sagen sie. Ich fühle mich sehr geehrt. Mal sehen, wie lange das noch anhält.
 
Flexen = angeben 
Das Wort habe ich vor kurzem von meinen Töchtern gelernt. „Das nehme ich für meinen nächsten Post“, habe ich gesagt, „dann kann ich mit Flexen flexen.“
 
Im Business zähle ich schon zu den älteren. Und ich kann mit den jungen Digital-Natives nicht mehr bei allen Themen mithalten, wenn sie über Blockchain, NFTs oder AI reden. Wir lassen uns von den Buzz-Words der neuen Welt gerne beeindrucken. Und genauso geht es auch den Unternehmen.
 
Blogger, Presse, Berater, LinkedIn – überall hört man es: Ihr KMUs müsst digital sein! Sonst überholen euch die Startups! Ihr dürft nur noch digital werben, müsst E-Commerce machen, am besten D2C – das ist die Zukunft!
 
Und ja, viele haben recht. Das Schwierige ist nur, die Brücke zu schlagen – zwischen dem Zustand heute und dem Wunsch-Zustand in der Zukunft. Es gibt leider keinen Schalter zum Umlegen und dann – Schwupp! – Transformation und alles ist digital.
 
Was können wir tun, damit die Digitalisierung in unseren Unternehmen weniger zögerlich und einfach schneller voranschreitet?
 
Wir benötigen ein klares JA zur Digitalisierung auf Geschäftsführungsebene. Mit der Bereitschaft in Technologie und Mitarbeiter zu investieren.

  • Alle im Unternehmen müssen die Dringlichkeit erkennen. Der Wandel kommt – mit uns oder ohne uns.
  • Wir können nicht erwarten, dass sich langgediente, erfolgreiche Mitarbeiter von selbst transformieren und auf einmal alles digital machen wollen.
  • Wir müssen uns digitales Knowhow ins Unternehmen holen. Und das ist gar nicht so einfach.

Wie sich die Gen-Y/Z ihren Arbeitsplatz vorstellt, ist überall nachzulesen – zentral und nicht in Hintertupfingen, Remote nach Belieben, am liebsten ohne Auto, … Und die Guten haben ihren Preis. Vor allem, wenn wir sie davon abhalten wollen sich für einen Job bei Zalando, Google oder einem Startup zu entscheiden.

Und dann kommt die größte Schwierigkeit:

  • Wir müssen die jungen Mitarbeiter mit den älteren zusammenführen, damit sie voneinander lernen können. Das geht in beide Richtungen.
  • Die Digital-Natives allein werden uns nicht retten können, wenn sie nicht von den Älteren lernen, was uns in den letzten Jahrzehnten so erfolgreich gemacht hat.
  • Und genauso müssen die Älteren verstehen, dass uns unsere alten Lorbeeren nicht helfen werden auch zukünftig erfolgreich zu sein.

Jene, die es schaffen die Brücke zwischen jung-digital und alt-etabliert zu schlagen, werden die Erfolgreichen sein.

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